Großmutter, 1901 – 1996, ihr Leben umspannt fast das gesamte 20. Jahrhundert. 

Nach dem Tod meiner Großmutter habe ich ihren Sessel geerbt, einen Ohrensessel. In den letzten Lebensjahren verbrachte sie den Großteil ihrer Tageszeit darin. Der Sessel beschreibt eine Art Lebensraum.

Der GroßmutterSessel, nun in eine weiße Housse gehüllt, kann dem Betrachter Projektionsfläche sein: Sie ist weiß und rein, assoziiert den Moment, in dem das Leben den Körper meiner Großmutter verließ und eine Hülle zurücklässt…

Während meine Erinnerungen kommen und gehen, sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft begegnen, arbeiten meine Hände. Ich führe sie nicht. Sie gehen allein ihren Weg. Es gibt Regeln. Es gibt Nadeln, Fäden und meine Erinnerungen. 

Kritik von Lori Waxmann – documenta13